Reiseberichte |
Ansicht: klassisch / mobil |
Rund um die Lüneburger Heide
1.06. bis 7.06.2004
|
Übersicht |
Streckenverlauf: Bremen - Stade - Winsen - Uelzen - Celle - Dörverden - Bremen und zurück (613 km)
1. Tag - von Bremen nach Stade: 107 km
Schon früh morgens um 6:30 Uhr ging unser Zug von Wilhelmshaven nach Bremen. Bei dieser Verbindung brauchten wir nicht in Oldenburg umsteigen, welches dort nicht zu empfehlen ist. In Bremen angekommen haben wir den Bahnhof in Richtung Stadthalle verlassen, und dort sahen wir schon die ersten Radhinweise in Richtung Blockland. Bis dorthin sind es ungefähr noch ca. 12 km. Im Blockland kamen wir an die Wümme um an ihr weiter in Richtung Fischerhude zu fahren. In Fischerhude angekommen (ca. 25 km) haben wir erst mal eine kleine Kaffeepause gemacht. Fischerhude ist mehr ein kleines Dorf welches sehr schön ist. Es gibt dort einen schönen Dorfplatz und viele Biobauern. Der Himmel war immer noch bewölkt, aber kurz nach Fischerhude lockerte der Himmel auf und das Wetter wurde richtig schön. |
|
Wümme |
Entlang der Wümme |
Weiter ging es entlang des Nordheideradweges Richtung
Nordosten. Den Bogen über Hollenstedt und Harsefeld sind wir nicht gefahren, weil es ein zu grosser Umweg war. Wir haben abgekürzt und sind erst wieder kurz hinter Harsefeld (Ohrensen) auf die offizielle Route gekommen. Landschaftlich
tat es keinen Abbruch die Abkürzung zu fahren. Die Strecke
zwischen Zeven und Stade ist landschaftlich sehr schön, und die Radwege sind gut beschildert und ausgebaut. Kleine Dörfer säumten unseren Weg, und die absolute Ruhe konnten wir geniessen. |
|
Stade |
In Deinste (ca. 12 km vor Stade) sind wir den Weg am Golfplatz gefahren und konnten die Strecke an der Bundesstrasse meiden. Gerade als wir in Stade angekommen waren fing es an zu regnen. Schnell ins Cafe um Kaffee und Kuchen zu uns zu nehmen. Während der Pause haben uns nach dem Weg zum Dachgeber erkundigt, wo wir gegen 18 Uhr angekommen waren. Freundlich wurden wir von den Kindern der Familie begrüsst. Am Abend haben wir uns noch Stade angesehen und haben am alten Hafen noch gegessen. Danach haben wir mit unseren Gastgebern (Dachgeber vom ADFC) noch bei einem Glas Wein zusammen gesessen |
2. Tag - von Stade nach Winsen: 85 km
Nach dem Frühstück bei unserer Gastfamilie fuhren wir zuerst einmal zum Supermarkt um einige Vorräte einzukaufen. Danach fotografierte ich noch die Innenstadt, weil ich am gestrigen Abend meinen Fotoapparat vergessen hatte. |
|
Es war etwas kompliziert aus Stade hinauszukommen aber irgendwann fanden wir den Weg Richtung Twielenfleth (Unterelbe). Wir hatten die Wahl der Strecke durch das alte Land, oder an der Elbe. Wir entschieden uns an der Unterelbe entlang zu fahren, weil uns die Route zu dieser Jahreszeit schöner schien. Die Beschilderung war nicht gerade zufriedenstellend, und meine Radkarten waren auch nicht mehr die Neuesten. Wir versuchten immer möglichst an der Elbe zu fahren, welches bis Finkenwerder auch klappte. |
Elbe |
Jork hat mich ein bisschen enttäuscht, weil es einfach ein
Dorf wie jedes andere war und durch die Hauptstrasse war es recht laut dort. Kurz vor Finkenwerder kam der grosse Flughafen und die Fertigungshallen von Airbus. Gerade als wir dort ankamen schoss ein Transportflieger tief über unsere Köpfe hinweg. Vor Schreck bin ich fast vom Rad gefallen. Finkenwerder haben wir auf einem schönen Radweg umfahren. Dort sahen wir viele alte Fischerhäuser, die wieder schön zurecht gemacht worden sind. Weiter in Richtung Harburg mussten wir immer die Hauptstrasse fahren. Wir versuchten zwar eine Nebenstrecke, aber unser Kartenmaterial war doch schon zu alt und wir mussten wieder zurück zur Hauptstrasse. Wir fuhren durch Moorburg in Richtung Harburg. Kurz vor Harburg hat ein anderer Radfahrer uns den Weg durch Harburg gezeigt ohne weiter an der Hauptstrasse fahren zu müssen. Ein Gewitter überraschte uns noch in Harburg, aber wir hatten Glück, weil wir uns bei einer kleinen Kneipe unterm dem Vordach unterstellen konnten. Schnell wurde das Wetter wieder besser und wir konnten weiter fahren. Ohne den netten Radfahrer hätten wir wohl viel länger gebraucht durch Harburg zu kommen. Danach fuhren wir direkt an der Elbe an einer recht vielbefahrenden Strasse bis Over (ca.12 km). In Over sind wir auf den Radfernweg Hamburg/Schnackenburg Richtung Winsen an Stelle vorbei gefahren. Dieser Weg war sehr schön und führte entlang des Mühlengraben (kleiner Fluss). Die letzten 5 - 6 Kilometer mussten wir wieder die Hauptstrasse fahren. Bevor wir zu unserer Dachgeberin fuhren haben wir uns noch ein wenig Winsen angesehen und nahmen unser Abendbrot in einem spanischen Restaurant ein. Unsere Dachgeberin war eine nette ältere Dame, die sehr engagiert im ADFC ist. Sie erzählte uns viel von ihren Erfahrungen vom Radfahren. |
|
3. Tag - von Winsen nach Gerdau ca. 10 km westlich von
Uelzen: 85 km
Nach dem Frühstück hat uns unsere Gastgeberin den weiteren Weg beschrieben, der parallel dem Ilmenaukanal führen sollte. An diesem Kanal sind wir vor zwei Jahren bei unserer Fehmarntour schon mal gefahren, aber damals sind wir direkt am Kanal gefahren, was nicht so schön war. Diese Strecke diesmal war wesentlich schöner, also der Tipp von unserer Gastgeberin war sehr gut. Ab Sankt Dionys (kleines Dorf mit schöner Kirche) ging der Weg direkt nach Lüneburg durch eine schöne Waldgegend, die aber schlecht beschildert war. |
Lüneburger Heide (Radweg) |
Lüneburg |
In Lüneburg angekommen sahen wir uns die Stadt an. In der Stadt war viel los und wir entschlossen uns nach einer Stunde wieder weiterzufahren. Leider kannten sich die Einheimischen nicht sehr gut aus und wir haben deshalb nicht den optimalen Weg heraus aus der Stadt gefunden. Statt südlich fuhren wir südwestlich in Richtung Amelinghausen, aber das war nicht so
schlimm. Eine schöne Gegend erwartete uns, die aber nicht so gut beschildert war, dass hatte uns unsere letzte Gastgeberin schon erzählt. Die Wälder und die Hügel nahmen zu und das Wetter wurde immer heisser. Wir waren auf dem
Radrundkurs Lüneburger Heide und mussten einen leichten Bogen fahren um auf unseren richtigen Kurs wieder zu kommen. |
In Hanstedt waren wieder richtig und in Ebstorf machten wir auf dem schönen Dorfplatz eine Pause bei Eis mit Erdbeeren. Bis zu unseren nächsten Dachgebern war es nicht mehr weit: einem kleinen Dorf namens Gerdau, wo uns die netten Gastgeber empfingen. Abends haben wir schön im Garten das
Abendessen eingenommen. Unsere Gastgeber erzählten uns, sie
wollten noch ein paar Jahre arbeiten und danach die Welt mit dem Rad umrunden. Sie sammelten schon Lektüren anderer Radfahrer, die es schon hinter sich gebracht hatten. Na dann, viel Spass!
4. Tag - von Gerdau nach Celle: 65 km
Am nächsten Morgen fing es gleich an zu regnen und es hatte sich auch merklich abgekühlt. Wir fuhren auf dem Radweg Lüneburg/Hannover. Es ging fast immer auf kleinen Wegen durch den Wald, welches irgendwann dann auch langweilig wird. Selten kamen wir durch Dörfer und Rastplätze gab es dort kaum. Unterlüß und Eschede sind wir umfahren, auch weil das Wetter nicht besser wurde. Der Weg nach Celle wurde schnell gefunden und ich war eigentlich froh als wir in Celle ankamen. Bevor wir uns am Abend die schöne Stadt Celle angesehen haben, gab es bei unserer Gastgeberin noch Kaffee und Kuchen. Abendessen gab in der Stadt bei einem sehr guten Italiener. Danach tranken wir noch bei unsere Gastgeberin ein Glas Wein. Sie ist eine ältere Dame, die auch viel zu erzählen hatte. Sie habe neben dem ADFC eine Radgruppe („Pedales“) ins Leben gerufen die Radtouren organisieren. |
|
Celle |
Celler Schloss |
5. Tag - von Celle nach Dörverden (Allerradweg): 90 km
Am nächsten Tag fing es wieder recht schnell an zu regnen. Das tat aber keinen Abbruch, weil der Allerradweg sehr schön war. Dieser Weg ist erst gerade ein paar Wochen neu eröffnet worden. Obwohl wir Gegenwind hatten störte es kaum, weil die Strecke recht bewaldet war und Schutz bot. Die Strecke führte auf der linken Seite der Aller über Oldau, Südwinsen, Wietze, Buchholz und Schwarmstedt. In Ahlden angekommen machten wir Rast, aber das Schloss haben wir uns nicht mehr angesehen, weil wir eigentlich schon recht spät waren. Ab Ahlden sind wir nicht mehr den offiziellen Weg gefahren, weil uns der Weg entlang einer stillgelegten Bahnstrecke besser gefiel. Dieser Weg ging bis Rethem, wo wir wieder dem Allerradweg gefahren sind. Über Hülsen und Westen ging es nach Dörverden zum nächsten Dachgeber. Eigentlich wollten wir in Verden unterkommen, aber dort hatten wir kein Glück. Ein Dachgeber aus Verden wollte sogar Passbilder von uns, aber wir hatten natürlich keine dabei. Der eigentliche Grund warum wir keine Unterkunft in Verden bekamen war die Domweihe (Kirmes) dort und alle hatten schon Gäste (bis auf den Einen). Macht aber alles nichts, weil Dörverden nur ca. 10 km von Verden entfernt ist. Die Dachgeber waren ein älteres Ehepaar, die in einer kleinen Wohnung bzw. Haus wohnten. Es war dort zwar sehr eng, aber die Leute waren sehr nett zu uns. Abends sind wir mit dem Zug noch nach Verden zur Domweihe gefahren. Eigentlich war es dort nichts besonderes, aber wenn man die Leute kennt kann man überall feiern.
6. Tag - von Dörverden nach Bremen: 65 km
Nach dem Frühstück brachen wir auf, um in Richtung Verden zu fahren. Leider sind wir an der entscheidenden Kreuzung falsch abgebogen, was wir erst nach einigen Kilometern bemerkt haben. Somit waren es dann schon ca. 20 km bis Verden, was auch daran lag, das wir einen Bogen über Rieda und Döhlbergen gemacht haben. Es hat sich gelohnt! |
|
Verdener Dom |
Kurz vor Verden sahen wir schon den mächtigen Dom der Stadt. Die Kulisse erinnerte mich ein wenig an den Anblick von St. Michel in der Bretagne, aber natürlich nicht so mächtig. Wir überquerten die Aller vor Verden und fuhren gleich weiter in Richtung Langwedel. In Groß-Eissel sahen wir einen Storchenpark, allerdings waren nicht alle Nester besetzt. Nun fuhren wir den Weserradweg auf der rechten
Seite der Weser. Auf meiner Deutschlandtour fuhr ich auf der anderen Seite der Weser. Auf der rechten Seite der Weser gefiel es mir besser als auf der anderen Seite. |
Meisten fuhren wir an einem Seitenkanal der Weser entlang, aber auf einen schönen kleinen Weg. Es war Sonntag und es war recht viel los, was vielleicht auch daran lag, dass Bremen nicht mehr so weit entfernt war. Kurz vor Achim sind wir wieder auf die linke Seite der Weser gefahren, die ich schon kannte. Das Wetter wurde immer besser, und ich musste schon nach meiner Sonnencreme suchen. In Dreye haben wir auf dem Weserdeich Rast gemacht. Zwar sahen wir dort nicht die Weser, aber die Aussicht war trotzdem nicht schlecht. Den weiteren Weg in die Stadt kannte ich schon. Von dort ging auf dem Weserdeich immer weiter Richtung Bremen. Entlang des Werdersees ging es in Richtung Neustadt, wo ich meine nächste Unterkunft hatte. Joachim hatte ich kurz vorher verabschiedet, weil er mit dem Zug noch am selben Tag wieder nach Wilhelmshaven fahren wollte. In der Neustadt angekommen fand ich überraschenderweise schnell meine Unterkunft. Dort angekommen war ich überrascht: eine ganze Etage für mich alleine. Super! Meine Gastgeber waren so in meinem Alter und sehr nett zu mir. Nach dem Duschen habe ich mit ihnen noch einen Kaffee getrunken und danach habe ich mich mit einer Bekannten am Weserdeich getroffen. Das Abendessen habe ich mit ihr dann auch noch eingenommen. Gegen 10 Uhr kam ich wieder zurück, und meine Gastgeber hatten noch Besuch. Ich habe dann mit ihnen noch einen netten Abend verbracht.
7. Tag - von - Bremen wieder zurück nach Hause: 116 km
Morgens nach dem Frühstück fuhr ich wieder entlang der Weser in Richtung Lemwerder. Das Wetter war zum Abschluss meiner Tour wieder richtig gut. Bis Lemwerder sah ich viel Industrie und Hafenwirtschaft welches aber interessant war. Ich bin immer auf der linken Seite der Weser gefahren, auch weil es die schönere Strecke ist. Über Berne wäre die Strecke kürzer gewesen, aber ich wollte nicht Hauptstrasse fahren. Die Beschilderung war hier sehr gut und ich fuhr ausschliesslich kleine Strassen. Zweimal sah ich Melkhüser (Bauerncafes) wo ich auch einmal Rast machte. Zu diesem Zeitpunkt war Selbstbedienung und es gab leckere Erdbeerbuttermilch. |
|
Fahrrad am Bahnübergang (Elsfleth) |
Weiter ging es in Richtung Elsfleth. Um dorthin zu kommen gibt es zwei Routen. Eine führt über eine Brücke (Hunte), die aber nur alle Stunde herabgelassen wird, und die zweite Möglichkeit führt über eine Eisenbahnbrücke, welche auch die kürzere Strecke ist. Elsfleth kannte ich schon, sonst ganz schön, deshalb bin ich gleich weiter. Nach Elsfleth bin ich links in Richtung Neuenfelde abgebogen um durch die Wesermarsch zu fahren. Die Wesermarsch ist überwiegend öde und langweilig, aber ich hatte Glück mit meiner Route die relativ abwechslungsreich war. Der Gegenwind machte mir immer mehr zu schaffen, aber sonst war es ja schön. |
Die Stationen in der Wesermarsch waren Altendorf, Nordmentzhausen, Jade und Jadealtensiel, wo ich dann auch Rast gemacht habe. Nach ein paar Kilometern war ich dann schon in Varel. Dort bin ich entlang der Mülldeponie weiter nach Dangast gefahren, wo ich mir ein leckeres Eis gönnte
(tolle Aussicht über den Jadebusen nach Wilhelmshaven). Bis zu mir nach Hause war es dann noch ungefähr 30 km die ich entlang des Jadebusen gefahren bin. Zuletzt noch über Mariensiel am Flughafen vorbei, dann Middelsfähr,
Langewerth, Accum, Fedderwarden, Sengwarden und Zuhause war ich gegen 16 Uhr. Ein Nachbar von mir schüttelte nur mit dem Kopf als ich von meiner Tour sprach, aber für mich war es toll! Eigentlich war eine Radtour entlang der Spree und der Elbe geplant, aber das werde ich noch irgendwann nachholen, wenn alles mit meinem Hund geregelt ist (Hundesitter). Gesamtlänge der Tour: 613 km.
zurück zur Übersicht
|
Startseite | www.wilkevision.de | Stand: 2015-03-02 |