Reiseberichte |
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Radtour durch Schleswig Holstein und einen Teil der Lüneburger Heide
26.07. bis 03.08.2011 - 608 km
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4. Tag - 29.07.2011: Süssau - Ivendorf, 60 km
Das Frühstück am nächsten Morgen, die restlichen Brötchen vom Vortag, waren so dürftig wie unsere Nachtruhe. Wir räumten unseren Zeltplatz, bevor die anderen Camper erwachten und fuhren entlang des Strandweges weiter. Die vergangene Nacht auf der buckeligen Wiese hinterließ bei uns den Eindruck, dass Tagestouristen mit Zelt mittlerweile auf Campingplätzen nicht unbedingt zur gewünschten Klientel zählen. Dauercamper mit Wohnwagen bringen eindeutig mehr Einnahmen, so dass auf vielen Plätzen kaum noch mehr schöne Ecken für Zelte vorhanden sind. So bekommt man dann schon mal die hinterste, windigste Ecke auf dem gesamten Campingplatz zugewiesen, wie wir auch tatsächlich einen Tag später erfahren durften. |
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Der Ostseeradweg in Richtung Süden führte über Dahme, Kellenhusen nach Grömitz. |
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Der Weg, eine schmale Schotterpiste mitten auf dem Deich, war in einem schlechten Zustand und wir mussten sehr kämpfen, vom
starken Seitenwind nicht einfach den Deich hinunter geweht zu werden. Der Ostseeradweg in Grömitz empfing uns mit unzähligen Baustellen am Deich entlang ohne Hinweise auf Umleitungen für Radfahrer oder Fußgänger. Wäre uns nicht ein Einheimischer auf dem durch Baufahrzeuge zerwühltem Weg entgegen gekommen, hätten wir kaum geglaubt, dass man dort mitten durch die Baustelle hindurch schieben konnte. Uns taten die Campinggäste, unter anderem jede Menge Jugendliche in einem Zeltlager, direkt an der Deichbaustelle leid. Der Ausblick auf riesige Sandberge verbunden mit Baulärm war alles andere als idyllisch. Im Ortskern von Grömitz reihte sich Auto an Auto auf den Straßen und wir mussten sehr aufpassen nicht buchstäblich unter die Räder zu kommen. Ein schneller Kaffee und ein Brötchen in einer Bäckerei am Straßenrand als zweites Frühstück musste reichen. Wir wollten schnell wieder raus aus dem "Urlaubstrubel". Hinter Grömitz führte der Ostseeradweg uns rasch an die Bundesstraße 501 bis Bliesdorf, dann wurde es auf einer Nebenstrecke bis Pelzerhaken wieder ruhiger. Dort angekommen erwartete uns die nächste Touristenhochburg und eine Überraschung: Der Ostseeradweg endete abrupt am Rande eines großen Campingplatzes samt Kinderbelustigungsanlagen und Indoor-Spielplätzen. Nachdem wir quer über den Platz zurück auf die Hauptstraße gefunden hatten, mussten wir direkt an dieser weiter bis Neustadt fahren. Erst in Neustadt am Hafen hatten wir die nächsten Fotomotive. |
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Das Wetter wurde nun besser, allerdings nicht der Ostseeradweg. In Neustadt selbst hatten wir den Eindruck, die gesamte Stadt besteht aus einer langen Autoschlange. Sämtlicher Verkehr musste durch ein Verkehrs-Nadelöhr, über die Brücke im Neustädter Hafen. Auch der Ostseeradweg war irgendwie keiner mehr. Der wurde nun zu einem Wanderweg umfunktioniert, Wege für Fußgänger kosten im Unterhalt nicht so viel wie Radwege. Schade! | |
Weiter ging es nun bis Sierksdorf, entlang einer vielbefahrenden Hauptstraße und vorbei am bekannten Hansapark. |
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In Haffkrug genossen wir unsere Pause direkt an der Strandpromenade mit einem frisch zubereiteten, leckeren Fischbrötchen vom Imbiss gegenüber. |
Scharbeutz (50 km) und vor allem Timmendorfer Strand waren voller Menschen und es war dort nicht immer einfach mit dem Rad durch zu kommen. |
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Ein Highlight der Tour war eindeutig der Radweg zwischen Timmendorfer Strand und Travemünde entlang der Steilküste. | |
Durch Travemünde mussten wir die Hauptstraße benutzen. Der Strand und der Bereich davor glichen auf dem ersten Blick einem riesigen Campingplatz. Wir waren genau zur Travemünder Woche angekommen, einem Event mit Segelregatta und volksfest-ähnlichem Gewusel. (Weitere Fotos von Travemünde gibt es in meinem Reisebericht Fehmarntour aus dem Jahr 2002). |
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Rund um Lübeck war kein Dachgeber zu finden, so dass wir den nächsten Campingplatz bei Ivendorf, zwischen Travemünde und Lübeck gelegen, ansteuerten. Hier bekamen wir zwar einen ruhigen Platz zugewiesen, allerdings waren wir auch hier als Eine-Nacht-Zelter nicht unbedingt "VIP-Gäste". Es stürmte sehr und der Aufbau unseres kleinen Zeltes am äußersten Zipfel des Campingplatzes war mit zwei Personen gerade eben zu bewältigen. In der Nacht setzte dann auch noch Regen ein. Der Wind drückte die Außenhaut unseres Zeltes ans Innenzelt und so tropfte es schon bald ins Innere. Wir waren froh, auf Luftmatratzen anstatt auf Isomatten zu liegen. | |
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