Reiseberichte |
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Radtour durch Schleswig Holstein und einen Teil der Lüneburger Heide
26.07. bis 03.08.2011 - 608 km
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9. Tag - 03.08.2011: Rotenburg/Wümme - Ritterhude, 57 km, Teil 2
Der Wümme-Radweg in Richtung Lilienthal verlief weiter auf dem Deich der Wümme und später ins Blockland im Norden von Bremen. |
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Ca. 5 km vor Ritterhude kehrten wir in Dammsiel in ein Café direkt an der Wümme ein. Das war unsere letzte Rast auf unserer Radtour. | |
Kanuschleuse |
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In Ritterhude angekommen trafen wir uns mit einem Freund, der uns schon mit dem Auto nach Wischhafen zur Fähre gebracht hatte.
Die Räder wurden ent- und das Auto beladen und es ging Richtung Heimat. Schon auf der Autobahn bemerkten wir die ersten
dunklen Wolken am Horizont und an nächsten Morgen wussten wir, dass es eine gute Entscheidung war die Radtour zu beenden. In der Nacht gab es über Bremen ein Unwetter mit einer Rekordmenge an Regen. Straßen und Tunnel standen unter Wasser und die Feuerwehr hatte viel damit zu tun vollgelaufene Keller leer zu pumpen. Das schöne Sommerwetter war endgültig vorbei und wir waren daheim. Was für ein Glück! |
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NachtragWir fuhren insgesamt über 600 km. Uns hat die Tour sehr gefallen, auch wenn uns das Wetter nicht immer gut gesonnen war. Die Radwege an der Ostsee waren teilweise in einem schlechten Zustand, was ich in dieser touristischen Region nicht vermutet hatte. |
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Die schönsten Ecken unserer Tour waren für uns der Weg entlang des Nord-Ostsee Kanals zwischen Rendsburg und Kiel, Laboe bis Hohwacht mit der dortigen Steilküste. Scharbeutz und Timmendorfer Strand sind zwar schön, aber touristisch gesehen auch sehr überlaufen. Die Steilküste zwischen Timmendorfer Strand und Travemünde war eines der Highlights der Tour. Lübeck hat uns sehr gefallen, aber die Radbeschilderung aus Lübeck heraus ist doch sehr verbesserungswürdig. Der Elbe-Lübeck Kanal war sehr schön zu fahren, zeigte sich jedoch leider nicht als „regenfest“. Die Überraschung im positiven Sinne war der Luhe-Radweg, der einfach nur Natur pur war. Fischerhude hat uns begeistert und mit der Führung unseres Gastgeber´s aus Rotenburg haben wir dort vieles gesehen. Wer die Wümme und vor allem das Blockland noch nicht kennt, sollte eine Tour in dieser wunderschönen Gegend unbedingt einplanen. Was nicht so optimal war, waren u.a. die Campingplätze. Als Radreisender wird man in der Regel dort eher „stiefmütterlich“ behandelt … wir sind halt keine Dauercamper. Der Ostsee-Radweg zwischen Kellenhusen, Grömitz, Neustadt bis Sierksdorf ist eine Zumutung. Schlechte Wegstrecken, teilweise schlechte Beschilderung und Bundestraßen, die befahren werden mussten, hatte ich dort nicht wirklich erwartet. Das Tourismusgeschäft hat dort eigentlich einen hohen Stellenwert, aber auf Radreisende ist man eher nicht eingestellt. Der Ochsenweg von Itzehoe nach Rendsburg kann man getrost vergessen. Zu Anfang noch gut ausgeschildert, ist man ab Hohenlockstedt ohne Hinweisschilder eher sich selbst überlassen. Auch der Zustand des Weges und den damit verbundenen Anstrengungen glich in der Tat einer „Ochserei“. Nun wissen wir zumindest, woher der Name stammt. Mit Mountainbikes und der entsprechenden Portion „Quer-Feld-ein“-Motivation ist sicherlich auch der Ochsenweg ein Erlebnis. Mit beladenen Tourenrädern jedoch kann man alternativ eigentlich nur die Empfehlung geben, an der Bundesstraße entlang zu fahren. Wir möchten uns nochmals bei unseren Dachgebern für ihre Gastfreundschaft bedanken. Über einen Gegenbesuch in Wilhelmshaven würden wir uns sehr freuen! Nachtrag von Nadin: Für mich war diese Tour die erste Radtour dieser Größenordnung. Bevor ich Wilke kennen lernte, habe ich mein Fahrrad lediglich hin und wieder zum Einkaufen genutzt. Durch Wilke, den passionierten Radfahrer, lernte ich die schönen Seiten des Radwanderns kennen und lieben. So erkundeten wir vor meinem Umzug nach Wilhelmshaven bereits meine alte Heimat, die Lüneburger Heide und Teile des Wümme-Radweges. Später kamen zur näheren Umgebung Wilhelmshavens Friesland, Ostfriesland und das angrenzende Ammerland hinzu. Als die ersten Planungsschritte unseres Urlaubes anliefen, konnte ich mir kaum vorstellen eine derartige Strecke mit dem Fahrrad zu bewältigen. So „plante“ ich lediglich die Tagesetappen bis Kiel bzw. Lübeck aktiv mit. Danach habe ich mir über den Streckenverlauf nicht mehr wirklich Gedanken gemacht. Irgendwie rechnete ich kaum damit, diese Distanz überhaupt zu schaffen. Der erste Tag war dann überraschenderweise auch sehr hart für mich. Da ich nicht unbedingt das bin, was man „sportlich“ nennt, musste ich mich an die Dauerbelastung durch ein bepacktes Fahrrad erst gewöhnen. Dazu kamen banale „Anfängerfehler“. Ich trank über den Tag verteilt zu wenig. Das und der plötzliche Wetterwechsel schlugen mir extrem auf den Kreislauf und für kurze Zeit hatte ich die Befürchtung, bereits am Anfang unserer Tour aufgeben zu müssen. Am ersten Tag nach nur 35 km! war ich am Ende meiner Kräfte und kurz davor, einen Arzt aufzusuchen. Nach der ersten Übernachtung und vor allem, nachdem ich Wilkes dringenden Rat mehr zu trinken umsetzte, ging es mir geradezu stündlich besser. Von diesem Moment an konnte ich unseren Radurlaub genießen. Es gab zwar zwischendurch immer mal wieder Etappen, die mich an den Rand der Erschöpfung brachten, aber glücklicherweise hatte ich nicht mehr solche Probleme wie am ersten Tag. Ich bin sehr stolz auf meine insgesamt nun 2.300 Fahrradkilometer, die ich zusammen mit Wilke in diesem Jahr bereits gefahren bin. Und es werden sicherlich noch einige hinzukommen. Denn eigentlich gibt es keine schönere Art, seine Freizeit oder sogar den Urlaub zu verbringen. Zu keiner Gelegenheit bekommt man mehr von Land und Leuten zu sehen, als auf dem Fahrrad. Urlaub an einem Ort? Das wird uns so oft wohl nicht passieren. Also, bis zur nächsten Tour. Tschüss |
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